Dienstag, 17. November 2009

Safari und afrikanischer Grillteller

Ein kleiner Nachtrag zum letzten Blog und Bestätigung des Sprichworts, dass man den Teufel nicht an die Wand malen sollte: Jetzt bin ich doch noch Opfer eines Diebstahls geworden. Während ich bei Freunden zu Besuch war, wurde die Scheibe meines Wagens eingeschlagen und sowohl mein Rucksack als auch meine gerade gemachten Einkäufe entwendet. Glücklicherweise befanden sich keine wichtigen oder wertvollen Gegenstände darunter, so dass sich der Täter zumindest geärgert haben muss. Wenigstens erfreut sich aber nun eine Townshipfamilie an Nutella und einem ganzen Netz Orangen. Als ich am folgenden Tag zur Werkstatt fuhr konnte ich zudem anhand der Vielzahl der dort stehenden Wagen feststellen, dies ich nicht der Einzige Kapstädter war, dem so ein Malheur passiert ist. Einige aus meinem Haus waren aufgrund dieser Geschichte auch wieder etwas beunruhigt, aber meiner Meinung nach würde ich auch eine Erfahrung missen, wenn ich nach drei Monaten ohne irgendwelche Vorkommnisse aus Afrika wieder abreisen würde.

Ansonsten reise ich weiterhin viel herum oder liege bei gutem Wetter (was wir allerdings seit einer Woche nicht mehr haben) am Strand. Nach unserer Surfstunde neulich fuhren wir dazu nach Nordhoek, einem traumhaften Strand wenige Kilometer östlich von Kapstadt. Der Sand war unglaublich weiß und erstreckte sich über eine lange Strecke und das Meer war so türkisfarben, wie man es sich sonst nur in der Karibik vorstellt. Kurz nachdem wir es uns gemütlich gemacht hatten, tauchte dann auch noch vor der Küste ein Wal auf und vollführte mehrere tollkühne Sprünge. Mit Sonne vollgetankt machten wir uns später auf den Heimweg und konnten dabei zum ersten Mal über den Cheapman’s Peak Drive, der schönsten und spektakulärsten Küstenstraße Südafrikas fahren, der bis dahin gesperrt gewesen war. Leider hatte ich keine Kamera dabei, werde aber demnächst bestimmt nochmal vorbeifahren und tolle Bilder schießen können.

Samstag vor einer Woche stand dann eine typische afrikanische Tour an – Safari. Zwei Stunden von Kapstadt entfernt gibt es mehrere Reservate, wo die Tiere zwar auch eingezäunt, aber in einem relativ großen Gebiet leben, so dass sie ihre natürliche Lebensweise führen und gleichzeitig von Touristen besichtigt werden können. In einem Jeep ging es mit unserem Führer für zweieinhalb Stunden durch die Gegend, immer Ausschau haltend nach Tieren. Die Löwen, die ein eigenes Gehege hatten, waren leider nur aus relativ weiter Entfernung zu sehen, da unser Führer nicht sicher war, wo das dritte Tiere sich versteckte und Löwen gerne mal einen Jeep voller Menschenfleisch angreifen, wenn man ihnen zu nahe kommt. Daneben sahen wir Giraffen, Zebras, Springböcke, Bullen, Strauße und Kudus. Sehr viel näher als an die Löwen konnten wir hingegen an die Geparden ran, da diese relativ friedlich reagieren und keine Menschen angreifen, da wir zu groß sind und nicht mehr in ihr Beuteschema passen. Vergesst nicht die Fotos von diesem Trip in der Galerie anzuschauen.

Dieses Wochenende generell war ein sehr „tierreiches“, denn aufgrund des Dauerregens besuchten wir am Sonntag das Two-Oceans-Aquarium in Kapstadt. Neben allerlei Meeresgetier und Fischen war das wohl Interessanteste ein großes Becken, in dem mehrere Haie, Schildkröten und Rochen schwammen. Um das Becken konnte man in einem Tunnel herumgehen, so dass man die Haie ca. einen halben Meter an sich vorbeischwimmen sah. Entgegen allen Vorurteilen sind allerdings nur 40 der rund 180 Haiarten gefährlich für den Menschen und die dort gehaltenen Artgenossen zählen nicht zu den Menschenfressern. Daher konnten wir auch bei der Haifütterung beobachten, wie zwei Taucher in das Bassin stiegen und vom Grund aus die Haie, Schildkröten und Rochen fütterten, während ein Aquariumsmitarbeiter interessante Details über die Tiere erzählte. Ein erstaunlicher Fakt war unter anderem, dass pro Jahr lediglich ca. 9 Menschen durch Haie getötet werden, aber bereits rund 500 durch defekte Toaster! Angeboten wurde den Besuchern auch, demnächst einmal mit den Tauchern in das Becken zu steigen, aber leider ist dafür ein Tauchschein vonnöten.
So viele Tiere zu sehen macht natürlich hungrig. Abends ging es daher in ein afrikanisches Restaurant, wo ich von einer Art afrikanischen Grillteller Krokodil, Springbock, Kudu und Strauß probieren konnte.

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