
Ob Kapstadt sich zwischen zwei Ozeanen erstreckt, ist, wie bereits erwähnt, Definitionssache und allgemein umstritten. Fest steht aber zumindest, dass die Stadt von mehreren Seiten vom Meer umgeben ist und fast an jedem Abend ein herrlicher Sonnenuntergang erlebt werden kann. Dazu gibt es mehrere interessante Orte, von denen man die Sonne im Meer versinken sieht. In Camp

s Bay kann man sich gemütlich in ein Café oder eine Strandbar setzen und dazu einen Cocktail genießen. Vom Signal Hill hat man dazu einen schönen Blick über die Stadt und der Aussichtspunkt ist leicht mit dem Auto zu erreichen. Wer dagegen noch etwas höher hinaus will, steigt auf den Lion’s Head und gönnt sich dort eine Flasche mitgebrachten Weins. Vor allem bei Vollmond ist der Berg voller Menschen, die danach im Mondschein den Weg nach unten finden müssen. Vom Bloubergstrand aus hat man wohl den besten Blick auf den Tafelberg. Eine weitere Option, die wir letzte Woche ausprobiert haben, ist eine Fahrt mit dem Segelschiff in den Sonnenuntergang. Mit einem Katamaran starteten wir gegen halb sieben Hafen an der Waterfront und fuhren heraus in Richtung Bloubergstrand. Vom Wasser hatte man auf der zweistündigen Tour einen einmaligen Blick auf den von der Sonne angestrahlten Tafelberg, bevor man diese langsam im Meer versinken sehen konnte. Die bereits gute und entspannte Stimmung an Bord wurde dazu noch durch die kostenl

ose Sektverköstigung gehoben; erstaunlicherweise ohne dass einer der Beteiligten in’s Wasser fiel.
Am Samstag starteten wir mit unserem zuverlässigen und vielfach beanspruchten Atos zu unserem nächsten Wochenendtrip. Nach den Bergen in der Vorwoche ging es diesmal an die Küste, genauer gesagt in den West Coast National Park, nur 100 km nördlich von Kapstadt. Neben einzigartiger Flora und Faune, die mich nicht sehr zu begeistern vermochte, gibt es dort eine Lagune, in der man auch in kühleren Monaten als jetzt baden gehen kann. Allerdings musste man dafür bereits circa hundert Meter zurücklegen, bis das Wasser einem nicht mehr nur bis zu den Knien ging. Am Sonntag besuchten wir dann Paternoster, ein verschlafenes kleines Dorf, aber laut übertriebener Anpreisung unseres Reiseführers das St. Tropez Südafrikas. Immerhin war es ganz nett anzusehen, da sämtliche Häuser in weiß getüncht sind. Insgesamt haben mir die Cederberge besser gefallen, aber das ist wohl Geschmackssache und unser Deal war, ein Wochenende zu wandern und eines am Strand zu verbringen.

Immerhin konnte ich so meine Beachballfähigkeiten mit meinem Mitfahrer und ebenfalls Tennisspieler verbessern. Meiner Meinung nach sollte ich in der neuen Saison am Netz unüberwindbar sein.
Absol

uter Höhepunkt des Wochenendes war allerdings der Samstag Abend im Restaurant "De Strandlopers". Spontan kam uns die Idee, statt des geplanten Grillens in unserem Backpackerhostel auch einmal Fisch essen zu gehen. Was uns dann aber im "De Strandlopers" serviert wurde, übertraf alle Erwartungen. Tische und Stühle waren unter provisorischen Hütten am Strand aufgestellt, rund um mehrere Feuerstellen und Steinöfen, in denen frisches Brot gebacken und Fische gebraten wurden. Allein mit dem Brot hätte man sich den Bauch vollschlagen können, aber dies wäre wiederum zu schade gewesen. Denn für den gezahlten Preis gab es sage und schreibe zehn Gänge unterschiedlicher Meeresspeisen, von Muscheln über Paella, Seeroseneintopf, mehreren verschiedenen Fischen und anderem Getier. Dabei wurden die Gerichte nicht nur teilweise vor unseren Augen auf d

em Feuer zubereitet, sondern man
konnte auch von allem essen, so viel man wollte. Wie ihr euch vorstellen könnt, war es gar nicht so einfach, sich zurückzuhalten, um nicht schon nach drei Gängen genug zu haben und trotzdem verließen wir sichtbar vollgefressen nach drei Stunden das Lokal, ohne unsere mitgebrachten Weinflaschen vor lauter Essen aufgebraucht zu haben.